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Wenn dein Tier stirbt II - Was tun mit deiner Trauer?
Was dir, deiner Familie und hinterbliebenen Tieren beim Verarbeiten von Trauer helfen kann.
AKUPRESSURPFERDETIERETIERKOMMUNIKATIONSPIRITUALITÄTHUNDE
Antonia Feldkamp
7/14/20245 min lesen


Wie im ersten Teil von „Wenn dein Tier stirbt“ beschrieben, ist es aus Sicht der TCM wichtig, der Trauer über den Verlust deines geliebten Tierfreundes Raum zu geben, um körperliche und seelische Blockaden zu vermeiden. Und nicht nur dir, sondern allen Menschen und Tieren, die eng mit deinem Tier verbunden waren und es im Herzen nach wie vor sind.
Durch den Verlust unserer eigenen Tiere, Gespräche mit Tieren und nicht zuletzt der intensiven Begleitung von Curie und ihrem Herzmenschen durch die Zeit des Übergangs, ist mir bewusst geworden, wie unterschiedlich viele Menschen noch immer mit dem Thema Tod bei Mensch und Tier umgehen. Bei uns Menschen findet eine Beerdigung statt, wir treffen uns mit Angehörigen, Freunden, Wegbegleitern des Menschen, der von uns gegangen ist. Es gibt ein Grab, zu dem wir Trauernde gehen können, wir erzählen uns Geschichten, die wir mit dem Verstorbenen erlebt haben. Kurzum: je nach Kulturkreis gibt es verschiedene Rituale und Zeremonien, die uns helfen, das Geschehene zu verarbeiten und den oder die Verstorbene(n) los zu lassen. Trauer um Menschen hat einen gewissen Rahmen, der das Trauern etwas leichter macht.
Für den Verlust eines Tieres gibt es diesen Rahmen nicht
Es gibt keine Trauerzeiten, keine Rituale. Oftmals ist es leider nicht mal möglich, den leeren Körper oder die Asche des Tieres zu bekommen, um ein Grab anzulegen, also einen Ort, an dem deine Trauer fernab deines Alltages Raum hat. Von heute auf Morgen ist dein geliebtes Tier, das gerade diesen so extrem geprägt hat, also einfach weg. Besonders schlimm kann es für dich sein, wenn aktive Sterbehilfe geleistet wurde, du dich also entschieden hast, dein Tier einzuschläfern.
Daher bitte ich dich: Schaffe dir die Zeit, den Raum, die Rituale, den bzw. die du brauchst, um deine Trauer zu verarbeiten. Es kann dir helfen, ein paar Tage wegzufahren, dir Urlaub zu nehmen, bewusst eure gemeinsamen Liebslingsplätze auf zu suchen, dich von Freunden und Familie trösten zu lassen…Frage dich einfach ehrlich:
Was brauche ich jetzt, um den Tod meines Tieres verarbeiten zu können?
Zu Wissen, was dir hilft, ist aus meiner Sicht der erste und wichtigste Schritt, auch wenn du Kinder, einen Partner oder weitere Tiere hast, die ebenfalls trauern. Denn du kannst ihnen am besten helfen, in dem du deiner eigen Trauer Raum gibst - und gerade für Kinder ein Vorbild bist, das zeigt, dass sie traurig sein dürfen, weil auch Mama und Papa traurig sind.
Tiere trauern meist automatisch und versuchen nicht, ihre Trauer zu überspielen. Wenn es dir schwer fällt, mit deiner Trauer umzugehen, schau ob du dich an ihnen orientieren kannst. Setze oder leg dich zu einem Tier und lass zu, Was kommt. Wenn du kein weiteres Tier in deiner Familie hast, dann besuche Freunde deines verstorbenen Tieres oder gehe in die Natur und beobachte Wildtiere (Eichhörnchen und Vögel sind ganz tolle Seelentröster, finde ich :)). Sprich mit Freunden, Familie, Menschen, die dir jetzt helfen können. Und bitte: das muss nicht sein. Wenn du erstmal keine Tiere um dich haben kannst, dann ist das vollkommen ok. Aber: Versuche, deine Emotionen wahrzunehmen und sie zu verarbeiten.
Weine, Schreie, Tanze, Lache
Dass Tränen die Seele reinigen, weißt du vermutlich schon. Und doch ist es leider bei Vielen immer noch verpönt wegen eines Tieres zu weinen. Deswegen möchte ich dich hier nochmal ermutigen: weine, wenn die Tränen kommen, und lass sie auch bei deinen Kindern zu. Umgib dich gezielt mit Menschen, die dich verstehen und den Raum für dich halten können. Gehe in die Natur, die für mich die beste Seelentrösterin überhaupt ist.
Trauer kommt bei mir persönlich in Wellen, die mit verschiedensten Emotionen verknüpft sind…Mal weine ich, dann muss ich schmunzeln, weil eine schöne gemeinsame Erinnerung hoch kommt, dann muss ich mich bewegen oder bin einfach dankbar, für Alles, was ich mit dem verstorbenen Tier erleben durfte. Lass diese Wellen zu und versuche, die Emotion, die du spürst, auszudrücken. Wenn du wütend bist, weil es so verdammt ungerecht ist, dass dein Tier gestorben ist: schreie, haue auf ein Kissen oder powere dich beim Sport aus. Wenn du dich wie gelähmt fühlst, gehe spazieren, setze dich an einen Bach oder Fluss und lausche dem fließenden Gewässer. Oder gehe schwimmen. Gerade Wasser hat für mich die Kraft, Alles in Bewegung zu bringen, auch deine eingefrorene Emotionen. Oder höre Musik, die deine Seele berührt. Vielleicht hatte dein Tier ja ein Lieblingslied oder eine bevorzugte Musikrichtung?
Suche dir gemeinsam mit Familie und Freunden Rituale des Loslassens
Haltet zum Beispiel eine Beerdigung oder einen Umtrunk zu Ehren des verstorbenen Tieres ab. Überlege dir, gemeinsam mit deiner Familie oder Freunden, was zu dir und deinem Tier passt und folge einfach deinem Bauchgefühl. Schaffe einen Ort, an dem du und Andere euch zum Trauern zurück ziehen könnt. Wenn du kein Grab anlegen kannst, weil du weder Tierkörper noch Asche hast, pflanze einen Busch, Baum oder Strauch, den ihr dem Tier widmet, oder beschrifte einen schönen Stein. Hänge bunte Bänder an die Pflanze, auf denen du dem Tier Wünsche mitgibst oder aufschreibst, für Was du ihm dankbar bist. Schreibe einen Abschiedsbrief, den du irgendwo vergräbt oder dem Feuer übergibst.
Werde(t) kreativ
Was ist deine Art, Trauer auszudrücken? Erstelle zum Beispiel eine Kollage mit Fotos deines Tieres, male ein Bild, bemale einen Stein, lege ein Mosaik oder schreibe ein Gedicht. Frage dich, ob und wie Kreativität dir helfen kann, deine Trauer zu verarbeiten. Ob du einen Traumfänger aus einem Hufeisen oder ein Armband aus Tierhaaren bastelst - mit Kreativität kannst du dir schöne Erinnerung schaffen, die die Verbundenheit mit deinem Tier zeigen, und sie nutzen, um deine Trauer zu verarbeiten.
All das kannst du für dich, aber natürlich auch gemeinsam mit Freunden und Familie tun.
Beobachte dein Tier und höre auf dein Bauchgefühl
Wie schon in Teil I beschrieben, verstehen auch Tiere, wenn ein Freund von ihnen geht. Ich finde es wichtig, dass Tiere sich voneinander verabschieden können, da dies ihnen erfahrungsgemäss hilft, den Tod zu verarbeiten. Wie wir Menschen trauern sie danach sehr unterschiedlich. Manche zeigen ihre Trauer deutlich, z.B. indem sie ein paar Tage nichts Fressen, deine Nähe suchen oder sich zurück ziehen. Solchen Tieren hilft es, wenn du und andere Bezugspersonen für sie da sind, und ihnen Zeit gelassen wird, ihre Trauer zu verarbeiten. Andere verarbeiten den Verlust eines Freundes sehr schnell und wieder Andere trauern leise, scheinen vielleicht augenscheinlich ok, fressen die Trauer aber in sich hinein.
Vor Allem bei Letzteren ist es wichtig, sie zu unterstützen, da die Trauer sich sonst früher oder später auf körperlicher Ebene zeigen wird. Wende dich dazu an den Tiertherapeuten, die Tiertherapeutin deines Vertrauens und sprich mit ihm/ihr darüber, Was passiert ist. Das gleiche gilt übrigens auch für dich: Wenn du das Gefühl hast, dass dir Unterstützung gut tun würde, hol sie dir! Dafür sind wir TherapeutInnen da. Auch eine Trainingspause oder angepasstes Training, gezielt das Lieblingsfutter anbieten, gemeinsame Spaziergänge oder Massagen können hilfreich sein.
Auf meinem Instagram Kanal findest du daher auch Tipps, mit welchen Akupressurpunkten du dir und deinem Tier in Zeiten der Trauer helfen kannst. Auch Tierkommunikation kann Mittel der Wahl sein, wenn du den Eindruck hast, deinem Tier könnte ein Gespräch helfen.
So oder so, hoffe ich, dass dir der Artikel hilft.
Alles Gute,
Antonia
Bitte sei dir bewusst, dass keine der Informationen, die ich in meinen Artikeln, Kursen, eBooks oder Beratungen teile einen Besuch bei einem Arzt, Tierarzt, Psychologen, Ernährungsberater, Therapeuten, etc. ersetzen kann oder soll. Chinesische Medizin gilt als Alternative Heilmethode, die nicht der Schulmedizin entstammt. Akupunktur, Kräuter und Co. können Behandlungen durch einen (Tier-) Arzt oder Therapeuten ergänzen, aber nicht ersetzen. Im Zweifel besprich dich daher bitte mit dem Arzt oder Therapeut deines Vertrauens, bevor du etwas veränderst. Vor Allem bei der Akupressur denke bitte in erster Linie an deine Sicherheit! Auch wenn du deinem Tier helfen möchtest kann es Abwehrreaktionen wie Beissen oder Treten zeigen und dich leicht verletzen.
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Antonia Feldkamp